Schulden tilgen

Über 6 Millionen Haushalte in Deutschland sind verschuldet. Davon gehen jährlich rund 130.000 Menschen in die Privatinsolvenz. Das Thema Schulden tilgen betrifft teils noch viel mehr Menschen, denn die Zahl der Ratenkredite ist noch deutlich höher.

Die vielfältigen Möglichkeiten, die sich durch Onlineshopping und Ratenzahlung bieten um teure Gegenstände zu finanzieren, bergen auch ein hohes Risiko. Solange man den Überblick behält und seine Raten neben den alltäglichen Kosten bezahlen kann, stellt dies erstmal kein großes Problem dar.

Doch was, wenn z.B. durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit das Einkommen plötzlich sinkt? Wenn das Einkommen nicht mehr ausreicht alle Rechnungen zu bezahlen?

Das wichtigste beim Tilgen von Schulden ist immer darauf zu achten, dass die Fixkosten, wie Miete, Essen & Trinken, Kleider, Strom und Heizung bezahlt werden können, direkt gefolgt von Telefon, Fernsehen und Auto. Diese Dinge des täglichen Lebens werden benötigt um die Grundbedürfnisse zu stillen und z.B. das Auto kann erforderlich sein um den Arbeitsplatz zu erreichen.

Doch wie wird man nun seine Schulden trotzdem los? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Eine davon ist: ein Gespräch mit den Gläubigern zu suchen und eine geringere Rate oder gar eine Stundung für ein paar Monate zu vereinbaren. Dadurch zahlt man zwar länger an seinen Schulden ab, verhindert aber Mahngebühren oder gar Kosten, die Anfallen wenn der Gläubiger ein Inkassobüro einschaltet. Idealerweise versucht man die kleinsten Schulden zuerst zu bezahlen- dadurch wird die Liste der Gläubiger schneller kleiner und es müssen im Endeffekt weniger Schuldzinsen bezahlt werden. Ist ein Gläubiger dann ausbezahlt kann diese Summe dann unverzüglich für den nächsten Gläubiger aufgewendet werden.

Bei nicht allzu hohen Schulden reicht dies zusammen mit geldsparenden Maßnahmen, wie z.B. Standby-Geräte abschalten, günstige Lebensmittel einkaufen und  Angebote ausnutzen oft schon aus- so nach und nach alle Schulden tilgen zu können.

Reicht dies nicht kann ein Vermögensberater oder besser noch ein Schuldenberater z.B. bei der AWO, eine Analyse des Einkommens und der Ausgaben machen. Häufig lässt sich dadurch feststellen wo gespart werden kann, ohne den Kernbereich zu gefährden. Das dadurch „gesparte“ Geld kann dann direkt zur Tilgung der Schulden herangezogen werden.

Zusätzlich kann ein Schuldenberater die weiteren Verhandlungen mit den Gläubigern übernehmen und damit bessere Rückzahlungskonditionen aushandeln.

Ein anderer Weg aus den Schulden ist eine Umschuldung. Hierfür wird ein Kredit aufgenommen, mit dem die Gläubiger ausbezahlt werden- idealerweise handelt man hierfür jeweils einen Vergleich aus. Durch das bezahlen der Schulden über solche Vergleiche, sinkt die Summe der Gesamtschulden und die Zahl der Gläubiger. Auch hierfür lohnt es sich die Hilfe eines Schuldenberaters in Anspruch zu nehmen, da sein Verhandlungsgeschick oftmals zu besseren Vergleichen führt- was einem unter dem Strich eine Menge Geld sparen kann. Am Ende ist „nur“ noch ein Kredit übrig dessen  monatlichen Raten günstiger sind als die bisher bezahlten Raten.

Hilft dies alles nicht gibt es noch einen letzten Ausweg, auf den einen ein Schuldenberater begleitet: die Privatinsolvenz. Hierbei wird einem vom Gericht ein Insolvenzverwalter zugeteilt, der dafür sorgt, dass von dem eingenommenen Geld, der Teil an die Gläubiger ausbezahlt wird, der über dem vom Gericht festgelegten Mindesteinkommen (abhängig davon ob derjenige verheiratet ist, Kinder hat etc.) liegt. Dafür ist man dann nach 6 Jahren Schuldenfrei. Allerdings darf man sich während dieser 6 Jahre nicht erneut verschulden.